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Angststörungen
Angst ist ein wichtiges Gefühl. Sie hilft uns, Gefahren zu erkennen, unser Wohlergehen und letztlich unser Überleben zu sichern. Wenn die Angst allerdings anfängt, unseren Alltag zu bestimmen und nicht mehr in den Griff zu bekommen ist, oder wenn sie auftritt, obwohl keine Gefahr besteht, kann der Grund hierfür eine Angststörung sein – eine der häufigsten psychischen Erkrankungen überhaupt.
Zu den folgenden Fragen finden Sie u. a. hilfreiche Übungen und Tipps rund um das Thema Angststörungen.
In Forschung und Therapie werden verschiedene Formen von Angststörungen unterschieden:
Die spezifischen Phobien sind gekennzeichnet durch eine klar umgrenzte Angst vor einem spezifischen Ort, einem Objekt oder einer Situation (etwa die “Höhenangst”, die “Flugangst” oder die Angst vor Spinnen).
Die soziale Phobie umfasst die große Angst davor, sich in der Öffentlichkeit unter den Blicken (und vor allem auch der Bewertung) anderer Menschen aufzuhalten. Entsprechende Situationen werden soweit als möglich zu meiden versucht.
Bei der Panikstörung erleben die Betroffenen ein plötzlich auftretendes, heftiges Gefühl der Angst bis hin zur Todesangst. Es handelt sich um wiederkehrende Panikattacken, die oftmals scheinbar aus dem Nichts heraus auftreten. Die Panikattacke geht mit starken körperlichen Reaktionen (Zittern, Herzrasen, Schweißausbruch, …) einher und erreicht ihre maximale Intensität innerhalb kürzester Zeit (ein bis zwei Minuten). Die Agoraphobie – die große Furcht vor öffentlichen Plätzen, Menschenansammlungen und das Vermeiden solcher Orte oder Situationen – tritt häufig zusammen mit der Panikstörung auf.
Die generalisierte Angststörung ist gekennzeichnet durch anhaltende sorgenvolle Gedanken über alltägliche Dinge sowie durch eine dauerhafte Ängstlichkeit. Die Betroffenen sind angespannt, ihre Gedanken kreisen um verschiedenste Möglichkeiten der Gefahr und des Risikos. Aus der Gedankenspirale auszusteigen, gelingt kaum.
Angst erleben wir am ganzen Körper und auf allen Ebenen: emotional, kognitiv, motorisch und vegetativ. Es entsteht ein Gefühl von Enge, “in der Falle zu sitzen”, verbunden mit einer körperlichen Reaktion wie Schwitzen und Herzrasen. Die Aufmerksamkeit verengt sich auf die (scheinbare) Bedrohung. Unsere Gedanken sind ebenfalls allein darauf fixiert. Der Körper bereitet sich darauf vor, entweder zu fliehen oder zu kämpfen, verfällt manchmal auch in einen Zustand der Erstarrung. Das Erleben der Angst ist dabei immer gleich; egal, ob es sich um eine reale Bedrohung handelt oder nicht.
Welche Symptome treten typischerweise auf?
- Herzklopfen oder Herzrasen, Schweißausbrüche, Mundtrockenheit, Zittern, Schwindel, schnelle und flache Atmung
- Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
- Muskuläre Anspannung
- Beklemmungsgefühle
- Einengung der Aufmerksamkeit auf die Quelle der Angst, gedankliche Blockade bis hin zum “Blackout”
Als Ursache für die Entstehung einer Angststörung sehen Forscher und Therapeuten heute ein Zusammenspiel verschiedener Einflüsse – es gibt nicht “den einen” Erklärungsansatz. Biologische Faktoren werden dabei genauso berücksichtigt wie lebensgeschichtliche Erfahrungen. Je nach psychotherapeutischer Ausrichtung stehen unterschiedliche Aspekte stärker im Fokus. Die Verhaltenstherapie etwa betont die Rolle von Lernerfahrungen für die Entstehung und vor allem für die Aufrechterhaltung einer Angststörung. Psychodynamische Ansätze dagegen sehen einen unbewussten Konflikt zwischen dem Wunsch nach Bindung einerseits und Autonomie andererseits.
“Wo die Angst ist, geht’s lang!” – dieser Spruch kann als wegweisend für die Behandlung von Angststörungen bezeichnet werden. Auch wenn es natürlich schwer fällt, gilt: Wer seine Angst überwinden möchte, muss sie besser verstehen und sich ihr stellen. Eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung ist hierfür selbstverständlich zentral und die Basis für alles weitere. In unseren Kliniken achten wir darauf ganz besonders. Im Kontakt mit den Bezugstherapeuten werden die Ziele und das Vorgehen der Behandlung ausführlich besprochen, in wöchentlichen Einzelgesprächen genauso wie im Gruppensetting.
Unseren tiefenpsychologischen Schwerpunkt ergänzen wir durch verhaltenstherapeutische und systemische Ansätze. Ein umfangreiches kreativtherapeutisches Angebot gibt unseren Patientinnen und Patienten die Möglichkeit, auf unterschiedlichste Weise einen Zugang zu ihrem Erleben zu finden. Dieses kombinierte Vorgehen aus Gesprächs- und Kreativtherapie ist ein wesentliches Merkmal unseres Ansatzes. Hinzu kommt außerdem die Offenheit für spirituelle Themen und Anliegen. Elemente der Achtsamkeitspraxis und Meditation sind im Therapieplan als freiwillige Angebote enthalten. Viele unserer Therapeutinnen und Therapeuten verfügen über umfangreiches Erfahrungs- und Hintergrundwissen in diesem Bereich und können wertvolle Impulse geben. Gerade in der Behandlung von Angststörungen spielt Vertrauen eine zentrale Rolle. Hier leisten spirituelle Angebote einen wesentlichen Beitrag.
Nachfolgend finden Sie den Prospekt zur Behandlung von Angsterkrankungen in den Heiligenfeld Kliniken.
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