Die Raunächte zwischen Weihnachten und den Heiligen Drei Königen sind vorbei und der ein oder andere hat zurückgeblickt in den zwölf Nächten, die für je einen der zwölf Monate im Jahr stehen. Vielleicht auch einen flüchtigen Blick auf das geworfen, was kommen mag. Oder sich an Silvester Vorsätze für das neue Jahr gesetzt.
Wie oft jedoch vergessen wir diese im Alltagstrott wieder und fallen in unser gewohntes Strickmuster des Lebens. Die Monate Januar und Februar sind oft von grauem Himmel, Regen und Dunkelheit geprägt, wir fühlen uns, als hätten wir einen Winterblues und unsere Seele sucht nach neuen Ideen, dem entgegen zu wirken. Daher haben wir uns die Zeit genommen und ein paar Tipps zusammengestellt, um dem Winterblues zu entfliehen.
Einsamkeit besiegen
Einen Terminkalender anzulegen und dort neben den Geburtstagen auch feste Zeiträume für Freunde und die Familie einzutragen kann dabei helfen, Sozialkontakte zu pflegen. Zum Beispiel gemeinsame Spieleabende können fest in den Alltag integriert werden. Auch der Besuch des Stammtisches oder das Kartenspielen in der Gastwirtschaft sind gute Mittel. In Unterfranken sind zum Beispiel das Wirtshaussingen und gemeinsames Musizieren sehr beliebt. Auch Sport in der Gruppe und spirituelle Aktionen wie Meditation sind Möglichkeiten, den Winterblues erst gar nicht aufkommen zu lassen.
Raumdüfte verwenden
Zitrusfrüchte wirken als Raumdüfte stimmungsaufhellend. Sie eignen sich daher besonders, wenn es sich um naturreine Düfte handelt. Sie regen die Ausschüttung von Neurotransmittern an und steigern das Wohlbefinden. Die Düfte können im Diffusor, in der Duftlampe oder als Raumduftspray genutzt oder mit einem Pflegeöl gemischt auf die Haut aufgetragen werden. Ein paar Beispiele sind:
- Zitronenöl – wirkt stimmungsaufhellend, aktivierend, konzentrationsfördernd, antiviral und antiseptisch,
- Orangenöl – warmer Duft, wirkt stimmungsaufhellend, entspannend und angstlösend, regt die Zirbeldrüse an,
- Limettenöl – wirkt aufheiternd, anregend und stärkend, wirkt durch den hohen Anteil an Furocumarin sehr erhellend und bei depressiven Phasen im Winter.
Tageslicht mal anders genießen
Bewegung und Tageslicht gehören zueinander und sind erste gute Schritte. Wer das noch mit einem ruhigen langen Blick in die Ferne kombiniert, wird merken, wie der Alltagsstress langsam abfällt, der Puls sinkt und die Gedanken kommen und gehen. Auch Weißlichtlampen können für Entspannung sorgen.
Hobbys pflegen
Die bisherigen Hobbys weiter zu pflegen oder etwas Neues auszuprobieren, ist besonders wichtig. Wie wäre es zum Beispiel mit Schnitzen bzw. Holzbildhauen? Die Arbeit mit Holz kann die Naturverbundenheit stärken. Durch Malen, z. B. mit Pastellkreiden und Stiften können kreativ alle Themen oder Gedanken verarbeitet werden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Durch starke leuchtende Farben, die man auch mit den Fingern verwischen kann, bekommt man schnell tolle Ergebnisse und fühlt das Papier und die Farben. Puzzeln, Kniffeln oder Memory sind ebenfalls gute Begleiter, um auf andere Gedanken zu kommen.
Tagebuch führen
Ein Tagebuch hilft dabei, sich selbst zu reflektieren. Aber auch ein Wochen-, Monats- oder sogar Jahresbuch sind ausreichend. Sich selbst einen Brief zu schreiben, kann ebenfalls eine gute Übung sein, um z. B. aufzunehmen, was man alles erreichen möchte im zukünftigen Jahr. Den Brief kann man jemandem geben, der ihn am Jahresende zurückgibt. Oder man legt ihn an einen Ort, an dem man ihn wiederfindet. Ein liebevoller Blick am Ende des Jahres auf das Erreichte oder Eingetretene ist dann eine schöne Abwechslung.
Neues ausprobieren
Wie oft sagt man sich: „Das mache ich später, wenn ich Zeit habe.“ Jetzt habe ich Zeit! Also auf zu neuen Ufern und mal was ausprobieren, wovon man schon lange träumt oder ganz neu gehört hat.
Natur beobachten
Langsam aber sicher erwacht die Natur, die Tage werden länger, die ersten Pflanzen und Bäume sprießen. Die Natur erwacht so langsam aus ihrem Winterschlaf, warum nicht auch wir Menschen? Einfach mal mit offenen Augen auf dem Weg von oder zur Arbeit die Natur beobachten. In der Mittagspause mal hören, ob man das erste Vogelgezwitscher wahrnehmen kann. Dem Rauschen des Meeres, des Windes oder das Plätschern eines Baches lauschen. Die Sinne schärfen. Der Wald gibt uns Ruhe, Kraft und erdet uns wieder. Dazu reicht schon ein Spaziergang von einer Stunde am Tag aus. Die dort eingeatmeten Tarpene sollen schmerzlindernd und antidepressiv wirken. Ein Wald lädt uns ein, innezuhalten.
Die Klassiker
Wer kennt sie nicht, die guten alten Klassiker! Wer gerne Sport treibt, sollte es auch für sich einplanen. Dazu gehört nicht nur jeder Art von Teamsport, sondern auch die Einzel-Sportarten wie Joggen, Schwimmen, Wandern oder Radfahren. Sicherlich kann man diese auch als Team ausführen. Wie heißt es doch so schön, gemeinsam macht es mehr Spaß!
Wer lieber Indoor-Aktivitäten in dieser Zeit bevorzugt, ist sicherlich auch mit allen Arten von Yoga, Pilates, progressive Muskelentspannung oder der Mediation gut aufgehoben.
Das Leben lieben
Diese Worte einfach mal auf sich wirken lassen und das für sich wichtigste fixieren und umsetzen. Dankbar sein für das eigene Leben, das wir geschenkt bekommen haben.
Mein Fazit 🙂
Zeit für sich nehmen, die eigenen Bedürfnisse und Gefühle ins Bewusstsein holen. Das stärkt unsere Resilienz und dem Winterblues kann man „adé“ sagen.
Eine kleine Übung: Was tut mir und meiner Seele gut?
Nehmen Sie sich 5 bis 10 Minuten nur für sich. Suchen Sie sich einen ruhigen Ort, vielleicht eingekuschelt in eine warme Decke oder mit Blick nach draußen.
Atmen Sie tief ein und aus. Spüren Sie, wie Ihr Atem Ihren Körper bewegt. Kommen Sie ganz im Hier und Jetzt an.
Schließen Sie die Augen (wenn es sich stimmig anfühlt) und stellen Sie sich vor, wie Sie sich rundum wohlfühlen. Wann war das zuletzt der Fall? Was haben Sie in diesem Moment gemacht? Waren Sie allein oder in Gesellschaft?
Notieren Sie anschließend drei Dinge, die Ihnen in den Sinn kommen. Es dürfen ganz kleine Momente sein: ein Spaziergang, eine heiße Tasse Tee, Musik hören, kreativ sein oder einfach die Ruhe genießen.
Planen Sie eine dieser Aktivitäten bewusst für die nächste Woche ein. Es muss nichts Großes sein – oft sind es die kleinen Seelenwärmer, die den Alltag heller machen.
Vertrauen Sie darauf: Sie wissen tief in sich, was Ihnen guttut. Ihre Seele spricht – Sie müssen nur hinhören.
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