Die Parkklinik Heiligenfeld in Bad Kissingen für Privatversicherte und Beihilfeberechtigte ist ebenso wie die Rosengarten Klinik Heiligenfeld für psychosomatische Rehabilitation auf die Behandlung von Adipositas spezialisiert.
In der Regel ist Adipositas die Zweitdiagnose. Die Patienten kommen z. B. mit einer Depression oder Angsterkrankung, deren Entstehung und Verlauf eng mit der Problematik der Adipositas gekoppelt ist. Bei der Behandlung steht neben den verschiedenen gruppentherapeutischen Angeboten und Einzelgesprächen besonders die Körpertherapie im Zentrum, mit dem Ziel, Körperwahrnehmung und Körpergefühl zu sensibilisieren und zu stärken. Im Verlauf ihrer Psychotherapie setzen sich die Patienten mit der Frage auseinander, warum sie adipös sind, und lernen, ihren Körper anzunehmen. Im Laufe der Ernährungstherapie wird das richtige Maß bei der Essensaufnahme entwickelt.
Birgit Winzek, Pflegedirektorin der Heiligenfeld Kliniken, konnte einen Patienten gegen Ende seiner Therapiezeit für ein Interview gewinnen.
Wenn Sie auf Ihre Therapie und speziell auf die Adipositasbehandlung zurückblicken: was erschien Ihnen dabei am wichtigsten?
Mir persönlich war der ständige persönliche Austausch mit den Mitpatienten am wichtigsten. Die Adipositas-Patienten sitzen z. B. bei den Mahlzeiten immer am gleichen Tisch. So fühlt man sich gerade beim Essen gegenüber den übrigen Patienten wie in einem geschützten Raum. Es gibt keine Verbote, sondern es wird vermittelt, dass der Genuss beim Essen sehr wichtig ist. Nur so kann man seine eigenen Essbedürfnisse wirklich kennenlernen. Die Patienten unterstützen sich dabei untereinander, werden aber an bestimmten Tagen auch am Esstisch von Ernährungsberatern begleitet.
Wie haben Sie das begleitende Sportprogramm empfunden?
Dabei fand ich besonders angenehm, dass das umfangreiche Bewegungsprogramm in vielen Aspekten ganz individuell an jeden einzelnen Patienten angepasst wird. So kann jeder für sich das richtige Maß und eine geeignete Bewegungsform finden, ohne sich an irgendeinem Punkt überfordert zu fühlen.
Inwieweit hat Ihnen die Gruppentherapie geholfen, die Hintergründe Ihres Essverhaltens zu verstehen?
Dabei fand ich besonders das Führen des “Esslern-Tagebuchs” sehr hilfreich: hier wird genau erfasst, was man isst und welche Gefühle oder Gedanken man dabei hat. Die Einträge in diesem Tagebuch werden einmal in der Woche in der Gruppe zusammen mit den Ernährungsberatern besprochen.
Was haben Sie während der Therapie gelernt, das sie mit nach Hause nehmen und dort weiterführen können?
Ich habe ganz viel über Ernährung allgemein und insbesondere über mich und mein Essverhalten gelernt. Zuhause werde ich in jedem Fall meine Ernährung umstellen und ein maßvolles Sportprogramm weiterführen. Ich werde auch weiter ein “Esslern-Tagebuch” führen – das hat mir sehr geholfen! Die Erfahrungen, die ich während meiner Therapie machen konnte, werde ich gern an die Menschen in meinem privaten Umfeld weitergeben und durchaus auch die Adipositas-Behandlung in den Heiligenfeld Kliniken weiterempfehlen.
Das freut mich zu hören. Herzlichen Dank für das Interview.
3 Antworten
und wie kann man(n) Frau es schaffen wenn Obstallergie und seit OP`s Gemüse-Unverträglichkeit?
Liebe Frau Bambach-Schwarz,
bei so einem speziellen Fall würden wir empfehlen, sich an eine Ernährungsberatung zu wenden. Sicherlich gibt es auch dann Möglichkeiten, sich ausgewogen und gesund zu ernähren.
Alles Gute für Sie!
Viele Grüße aus Bad Kissingen
Sophie Ritter
Es ist wirklich schade, dass es oft erst so weit wie z.B. zur Adipositas kommen muss, bis sich das Denken/Handeln der Betroffenen ändert. Ich würde mir sehr wünschen, dass schon in der Schule, sowohl die Kinder, als auch die Eltern gesunde
Ernährung lernen.
Liebe Grüße
Annett