Auf dem Weg zu einem guten Leben – Erfahrungsbericht einer Patientin

Claudia Bergmann (Name von der Redaktion geändert) ist Beamtin in der Verwaltung und war im Frühjahr 2016 für neun Wochen in den Heiligenfeld Kliniken. “Ich ging wegen einer depressiven Episode und traumatischen Belastungsstörungen in die Parkklinik Heiligenfeld”, sagt die Angestellte. All das geschah nach dem Tod ihres Mannes: “Ich musste wieder aufgepäppelt werden, wenngleich ich mich selbst nicht depressiv gefühlt habe. Vielmehr war das die Diagnose meiner Ärztin.” Ihren Weg nach Heiligenfeld fand sie über eine Freundin, die selbst dort war und ihr die Einrichtung empfohlen hat. Auch ihre Cousine, eine Ärztin für Psychotherapie, befürwortete Heiligenfeld. Die endgültige Entscheidung für diese Klinik fiel, nachdem sie sich auch noch selbst über die Heiligenfeld Kliniken informierte: “Mich hat besonders der spirituelle Aspekt angesprochen, weil ich selbst schon seit vielen Jahren Yoga und Meditation praktiziere. Ich wollte einen anderen Weg als nur reden, reden, reden. Und war der Meinung, dass ich das in Heiligenfeld finden würde.” 

Frau mit Roter Brille

Ihr Befinden wenige Tage vor ihrer Ankunft in der Parkklinik Heiligenfeld beschreibt sie als “neugierig”, aber auch etwas “ängstlich”. Claudia Bergmann hatte Angst, dass man ihr dort die Trauer um ihren Mann ausreden könnte. Dem war zum Glück nicht so. Direkt nach ihrer Ankunft fiel ihr der “liebevolle Umgang miteinander” auf, auch wenn sie die Umarmungen der Patienten untereinander zunächst als ungewohnt empfand. Diese Sichtweise änderte sich jedoch schnell. Dem Konzept der Gruppentherapie, einem wesentlichen Element im Behandlungskonzept, war sie anfänglich alles andere als wohlwollend gesonnen. Eigentlich wollte sie diese daher gleich ablehnen, entschied sich aber dafür, wenigstens einmal daran teilgenommen zu haben – und wurde vom Gegenteil überzeugt: “Ich hatte sicherlich auch das Glück, eine ganz tolle Gruppe zu haben.” Denn auch hier fand Claudia Bergmann diese liebevolle Atmosphäre vor und stellte sehr schnell fest, “dass man mit seinem persönlichsten Anliegen in diese Gruppe hineinkommen kann und es ist nicht schlimm.” Zudem halfen ihr die Lebensgeschichten anderer Patienten ihr eigenes Schicksal besser einzuordnen. Manchmal dachte sie sich sogar, dass es ihr im Vergleich zu anderen doch gut ginge. Schließlich habe sie “nur” ihren Mann verloren.

Als besonders hilfreich empfand sie die angebotenen Meditationen in Heiligenfeld. Noch heute, nach ihrer Zeit in Heiligenfeld, profitiert sie davon. Meditation ist zu einem festen Bestandteil in ihrem Leben geworden. Auch fand sie die erhoffte Spiritualität in Heiligenfeld vor – den sogenannten “Geist von Heiligenfeld” wie die Patienten ihn bezeichnen. Für sie war dies beispielsweise die Arbeit mit sich selbst im Unterbewusstsein oder mit inneren Bildern: “Eben ein anderer Ansatz als man ihn von einer psychosomatischen Klinik erwartet.” Entscheidend sei für sie dabei, dass man sich komplett auf Heiligenfeld einlässt, zwar für sich persönlich gewichtet, aber eben nicht direkt von Anfang an mauert und alles ablehnt.

Am Ende ihres Aufenthalts in der Parkklinik war für sie alles stimmig. “Weder fühlte ich mich aus dem Paradies vertrieben, noch hatte ich große Sehnsucht nach meinem Zuhause”, erklärt Claudia Bergmann und ergänzt: “Ich fühlte mich durch Heiligenfeld auf einem guten Weg. Ich wusste, dass dieser noch nicht zu Ende war, wusste aber zugleich auch, dass ich ihn alleine weitergehen kann.” Dabei kam ich ihr auch die Vorbereitung vor Ort in Heiligenfeld auf die Zeit nach der Rückkehr in den Alltag zugute.

Der Aufenthalt in der Parkklinik Heiligenfeld ist inzwischen über ein Jahr her. Nach wie vor nimmt sie psychotherapeutische Hilfe in Anspruch, ebenfalls mit spiritueller Ausrichtung. Ihr Ziel ist es aber, sich auf lange Sicht auch von dieser Unterstützung frei zu machen.

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