Ein voller Erfolg: Heiligenfeld Kongress 2024

Der Heiligenfeld Kongress 2024, der unter dem Motto „Offenheit – Chance zwischen den Zeiten“ stand und in Bad Kissingen stattfand , endete erfolgreich am Sonntag nach vier intensiven Tagen voller tiefgehender Diskussionen und inspirierender Vorträge. Über 600 Teilnehmer und 60 Referenten setzten sich mit den tiefgreifenden Veränderungen und Unsicherheiten unserer Zeit auseinander und zeigten auf, wie Offenheit ein Schlüssel zur Bewältigung dieser Herausforderungen sein kann. Die Moderation des Kongresses übernahm Sven Steffes-Holländer, Chefarzt der Heiligenfeld Klinik Berlin. 

Einige Höhepunkte und Schlüsselvorträge

Der renommierte Schweizer katholische Theologe Pierre Stutz, einer der gefragtesten spirituellen Lehrer unserer Zeit, eröffnete den Kongress am Donnerstag mit einem bewegenden Vortrag zum Thema „Verwurzelt bin ich und weit offen“. Trotz einer bitteren Kindheit, in der er missbraucht wurde, einem Jahrzehnte späteren Zusammenbruch und zweijährigen Burnout sowie seinem späten Coming-out, verkörpert Stutz eine lebensbejahende Perspektive. Seine Worte gingen den Zuhörern unter die Haut.
In seinem Vortrag betonte Stutz die Bedeutung von Offenheit und innerer Verwurzelung als Schlüssel zur persönlichen Entwicklung und Resilienz. Er sagte: „Glücklich bin ich, weil ich auch jeden Tag unglücklich sein kann.“ Zudem forderte er die Teilnehmer auf, ihre Perspektiven zu verändern: „Wer hindert dich daran, zuhause auf einen Stuhl zu steigen? Wer hindert dich an einem Perspektivwechsel?“

Dr. Joachim Galuska, Gründer der Heiligenfeld Kliniken, hielt einen zentralen Plenumsvortrag zum Thema „Offenheit vergegenwärtigen“. Galuska erläuterte Wege, wie Offenheit als Bewusstseinsqualität bewussst gemacht werden kann. „Es geht darum, Offenheit zu vergegenwärtigen. Nicht nur offen zu sein für etwas, sondern zunächst einmal nicht ausgerichtet zu sein,“ sagte Galuska. In seinem Vortrag betonte er die Bedeutung des Innehaltens und der Schaffung von Zwischenräumen, die es ermöglichen, ein offenes und beseeltes Leben zu führen.
Christian Felber, zeitgenössischer Tänzer, Hochschullehrer und Autor mehrerer Wirtschaftsbestseller, sprach in seinem Vortrag „Lob der Grundrechte“ über die Bedeutung der Grundrechte in Krisenzeiten. Er wies darauf hin, dass Grundrechte als Anker der Gesellschaft dienen sollten, besonders in Krisenzeiten. „Es ist eine Möglichkeit, Dinge von einer anderen Seite zu betrachten. Es ist eine Möglichkeit, das Herz über den Kopf zu stellen. Es ist auch eine Möglichkeit, ein analytisches Werkzeug zu verwenden und zu zeigen, dass Dinge heute auf dem Kopf stehen. Und wir sie vielleicht wieder auf die Füße stellen wollen,“ erklärte Felber.
Prof. Dr. Claus Eurich, Hochschullehrer für Kommunikation und Ethik an der TU Dortmund (i.R.), Philosoph, Kontemplationslehrer, Autor und Blogger, hielt einen Vortrag mit dem Titel „Im Zwischenraum. Leben in der Schwebe“. Eurich beschrieb den Zwischenraum als eine Region ohne Barrieren, in der das Kommende vorbereitet wird – entweder als Gelingen oder als Fortführung einer ermüdenden Schleife. „Wenn sie atmen, dann ist da dieser kleine Moment zwischen dem Ein- und dem Ausatmen. Wir spüren das kaum, wir nehmen das kaum bewusst wahr. Es ist der Hauch, nur die Ahnung von einer Stille. Aber trotzdem ist es inmitten vollkommen unentbehrlich,“ sagte Eurich und unterstrich damit die Bedeutung dieser Zwischenräume für die bewusste Lebensgestaltung.

Unternehmensführung und Kultur

Michael Lang, Geschäftsführer der Heiligenfeld Kliniken, sprach über „Offenheit in der Unternehmensführung und Kultur“. Er teilte persönliche Erfahrungen und Beispiele, wie Mitarbeiter und er selbst in den Zwischenzeiten zurechtkommen. „Ein erstes Element von uns haben Sie gerade erlebt, die Zimbel (Zimbel der Achtsamkeit) und einen Text zu Beginn. Dies ist ein Ritual, das wir auch in unserem Unternehmen zu Beginn von Veranstaltungen, Gremien oder auch bei einfachen Besprechungen gerne nutzen. Jede Führungskraft bekommt bei uns eine Zimbel, um so zum Beispiel. die Teamsitzungen zu starten. Dies dient für alle Teilnehmer dazu, anzukommen, alles Vorangegangene loszulassen, sich zu sammeln. Sobald und während der Ton klingt, gehen alle in die Stille. Der Text dient dann dazu, die Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu lenken und die Gruppe aufeinander einzustimmen. Wir nutzen hier immer wieder unterschiedliche Texte, z.B. Zitate, Gedichte, kleine Geschichten oder ab und an sogar Witze,“ erklärte Lang.
Abschlussplenum: Die Macht der Würde
Den Abschluss-Plenumsvortrag hielt Dr. Anna Gramme, studierte Psychologie und Philosophie sowie langjährige Geschäftsleiterin des Lassalle-Instituts, zum Thema „Die Macht der Würde“. Sie führte die Teilnehmer durch die Entwicklungsgeschichte der Würde in unserem Kulturraum und beleuchtete die verschiedenen Ausprägungen der Würde. Von der an Status gebundenen Würde bis zum Grundrecht jedes Menschen und zur Heiligkeit der Würde. „Wenn wir aus der Komfortzone rausfallen, dann lernen wir am besten,“ betonte Gramme und hob hervor, dass die unverletzbare und unverfügbare Würde die Menschen in der Tiefe ihres Seins beseelt.
Anita Schmitt, Leiterin der Akademie Heiligenfeld, zog ein durchweg positives Fazit: „Der diesjährige Kongress hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig Offenheit und der Austausch von Perspektiven sind, um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen. Die Vielfalt der Themen und die Tiefe der Diskussionen haben uns alle bereichert.”

Indem der katholische Theologe Dr. Pierre Stutz am Ende seines Eröffnungsvortrags beim Heiligenfeld Kongress auf einen Stuhl stieg, wollte er symbolisch zeigen, wie leicht man einen Perspektivwechsel schafft. Foto: Martina Avdeev

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