Patientengruppe junge Erwachsene (18 - 25 Jahre)

Der Übergang vom Teenager zum Erwachsenen stellt eine besondere psychische Herausforderung dar, begleitet von typischen Entwicklungsaufgaben:

  • Sich dem Kreis der Altersgenossen anschließen und sich dort behaupten können: „Bin ich attraktiv genug?“; „Komme ich als Partnerin oder Partner infrage?“
  • Die Veränderungen des Körpers annehmen können, in die erwachsene Sexualität hineinwachsen: Freundschaften; erste Liebe; erste intime Beziehungen.
  • Ein neues Selbstbild entwickeln: sich erproben; erfahren, wer man ist und wer man sein kann; die Welt erkunden; prüfen, was möglich ist.
  • Sich gegenüber etablierten Normen der Erwachsenen abgrenzen; opponieren; ablehnen.
  • Eine eigene Weltanschauung entwickeln; Werte haben im Leben; wissen, was einem wichtig ist und welche Maßstäbe man an sich selbst und an andere legt.
  • Entwicklung einer Zukunftsperspektive: „Was will ich werden und was muss ich dafür tun?“

 

Schwierige Phasen sind bei der Bewältigung dieser Aufgaben normal. Keine Entwicklung ist einfach geradlinig und Hindernisse helfen beim Erwachsenwerden. Wenn es Jugendlichen jedoch nicht gelingt, die lebensphasentypischen Entwicklungsaufgaben ausreichend für sich zu lösen, werden sie als junge Erwachsene einen erhöhten gesellschaftlichen Druck erleben. Die Diskrepanz zwischen dem Lebensalter, das den Menschen als Erwachsenen ausweist, und einer Lebenssituation, die eine Unselbstständigkeit aufzeigt, kann sehr belastend sein. Jugendlichen wird oft noch Zeit gegeben, sich zu entwickeln. Bei jungen Erwachsenen wird der Druck von außen und die Erwartung der Gesellschaft deutlich größer.

Manche junge Erwachsene leben völlig zurückgezogen bei den Eltern oder sind in zunehmender Weise von Einsamkeit betroffen. Die Sozialkontakte werden dünner, gescheiterte schulische oder berufliche Wege bei stetig schwächer werdendem Selbstbewusstsein sind die Folge. Kommt es zu depressiven Entwicklungen, „Burnout“, Ängsten, Leistungsversagen oder Suchtverhalten (Medienkonsum), weist dies auf die Dringlichkeit einer psychotherapeutischen Behandlungsbedürftigkeit hin.

Die Behandlung in Form einer stationären Psychotherapie, wie sie in unserer Klinik mit dem ganzheitlichen Therapiekonzept angeboten wird, ermöglicht den Austausch mit anderen Betroffenen der gleichen Lebensphase im engeren und der therapeutischen Gemeinschaft im weiteren Rahmen. Der familiensystemische Fokus hilft vielen unserer Patientinnen und Patienten dabei, einen entscheidenden und nachhaltigen Schritt in ein wieder selbst gestaltetes Leben gehen zu können.

Behandlungsindikationen
  • Depressive Störungen
  • Erschöpfungssyndrome
  • Angst- und Panikstörungen
  • Somatoforme Störungen
  • Posttraumatische Belastungsstörungen
  • Essstörungen
  • Zwangsstörungen
  • Sekundärer Alkohol- und Medikamentenmissbrauch
  • Persönlichkeitsstörungen

Bestimmte Krankheitsbilder und Verhaltensweisen stehen einer Behandlung in unserer Klinik entgegen. Junge Erwachsene können nicht behandelt werden bei:

  • psychotischer Dekompensation
  • bestehender Fremd- oder Selbstgefährdung
  • primären Suchterkrankungen
  • im Vordergrund stehender organischer (also bspw. internistischer, orthopädischer oder neurologischer) stationärer Behandlungsbedürftigkeit
  • im Vordergrund stehender organischer Psychose, Autismus oder geistiger Behinderung
  • nicht ausreichender Therapiemotivation

Herzlich willkommen in den Heiligenfeld Kliniken

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