Patientengruppe Eltern und Kinder (3 - 14 Jahre)

Die Behandlung der Gesamtfamilie

Unser Behandlungskonzept für Familien umfasst therapeutische Angebote für alle Altersklassen. Eltern werden als Team in ihrer Erziehungskompetenz unterstützt und als Paar in ihrer Kommunikation und Konfliktkompetenz begleitet. Eingespielte Rollenzuschreibungen können dabei überprüft und bei Bedarf neu verteilt werden. Kinder und Jugendliche erhalten spezielle altersgemäße Angebote, die teils gemeinsam mit den Eltern und teils in der Gruppe der Gleichaltrigen stattfinden.

Als Familienklinik ist es uns außerdem ein Anliegen, auch nicht anwesende Familienmitglieder mit einzubeziehen. Wir sind beispielsweise gerne dafür da, abwesende Kindsväter einzuladen und bieten spezielle Unterstützung zur Konfliktklärung an. Ist ein persönlicher Kontakt zu wesentlichen Familienmitgliedern nicht möglich, können durch die Arbeit am inneren Bindungsmodell dennoch wichtige Prozesse eingeleitet werden.

Unser Konzept basiert auf von uns als sinnvoll und bewährt erkannten Werten. Gerne geben wir Anregungen, um diese an Ihre individuelle Familie anzupassen. Unser Team unterstützt Sie darin, kräfteraubende Routinen auszusortieren, unnötigen Ballast abzuwerfen, Verpflichtungen anzuerkennen, Prioritäten neu zu bewerten und das Risiko des Neuanfangs ein weiteres Mal zu wagen.

Der Fokus liegt auf Bindung und Beziehung

Im Vordergrund steht zunächst der Aufbau einer guten, tragfähigen Beziehung mit akuter Entlastung der Familie. Dabei stehen verschiedene Aspekte der Familien-Problematik im Mittelpunkt. Die Behandlung dient der nachholenden Befriedigung existentieller Bindungsbedürfnisse. Eltern und Kinder nehmen an verschiedenen therapeutischen Angeboten teil, die aufbauend ineinandergreifen.

Kinder werden in unserer Kindertherapiestätte betreut. Unser Konzept und somit die Begleitung und Förderung der Kinder findet in altersspezifischen Gruppen statt.

Die Kinder nehmen im Verlauf ihres Aufenthaltes an verschiedenen Therapien und pädagogischen Angeboten teil. Die Bezugserzieherinnen und -erzieher bzw. Therapeutinnen und Therapeuten unterstützen die Kinder bei der Umsetzung der Therapieziele übend, erlebnisorientiert und begleitend im Kindertherapiestätten-Alltag. In einer für die Kinder “vorbereiteten Umgebung” erleben sie Stille und Achtsamkeit, liebevolle Beziehungen und Nähe, Naturerfahrungen, Kreativität, freies Spiel, Sinneserfahrungen, Bewegung und vieles mehr. In diesem Erlebnisraum der Therapiestätte werden Eltern und ihre Kinder im freien Spiel in ihrer Interaktion begleitet und unterstützt.

Zusätzlich nehmen die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern an den altersübergreifenden Gruppen der therapeutischen Gemeinschaft teil. Letztere bildet im therapeutischen Milieu einen Mikrokosmos der Gesellschaft ab und bietet somit einen wichtigen Erfahrungs- und Übungsraum für die von Eltern und Kindern neugewonnenen Einsichten und Handlungskonzepte. Dies gilt sowohl für die Großgruppenarbeit als auch für den familiären Klinikalltag innerhalb der Patientengemeinschaft.

Behandlungsindikationen
  • Verhaltens- und emotionale Störungen
  • Hyperkinetische Störungen / AD(H)S
  • Störung des Sozialverhaltens und sozialer Funktionen
  • Bindungsstörungen
  • Emotionale Störungen
  • Depressive Störungen
  • Neurotische Belastungs- und somatoforme Störungen
  • Angststörungen
  • Zwangsstörungen
  • Posttraumatische Belastungsstörungen
  • Dissoziative Störungen
  • Essstörungen
  • Schlafstörungen
  • beginnende Persönlichkeitsstörungen
  • Entwicklungsstörungen

 

Aktuelle Krisensituationen in der Familie, wie z. B.:

  • schwierige intrafamiliäre Beziehungen und Kommunikation
  • akute, belastende Lebensereignisse
  • chronische zwischenmenschliche Belastung im Zusammenhang mit der Schule oder Arbeit

Bestimmte Krankheitsbilder und Verhaltensweisen stehen einer Behandlung in unserer Klinik entgegen. Nicht behandelt werden Kinder bei:

  • akuter Psychose
  • manifestem Suchtverhalten
  • Dissozialität und Kriminalität
  • akuter Suizidalität
  • mangelnder Motivation
  • Autismus oder geistiger Behinderung

 

Erwachsene können nicht behandelt werden bei:

  • psychotischer Dekompensation
  • bestehender Fremd- oder Selbstgefährdung
  • primären Suchterkrankungen
  • im Vordergrund stehender organischer (also bspw. internistischer, orthopädischer oder neurologischer) stationärer Behandlungsbedürftigkeit
  • im Vordergrund stehender organischer Psychose, Autismus oder geistiger Behinderung
  • nicht ausreichender Therapiemotivation

 

Sollte/n ein oder mehrere Kinder fremduntergebracht sein, können Eltern nicht gemeinsam mit ihren Kindern behandelt werden. In diesem Fall können Eltern zunächst ohne Kinder zur Therapie aufgenommen werden.

Herzlich willkommen in den Heiligenfeld Kliniken

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Für zuweisende Ärzte und Psychotherapeuten

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