Die Pandemie ist ganz klar eine Zäsur im Leben von Heranwachsenden. Bei jugendlichen Patient*innen in unserer Heiligenfeld Klinik Waldmünchen, die überwiegend im Homeschooling waren, herrscht teilweise eine große Stille, eine Apathie, fast eine Lähmung. Umso wichtiger ist in dieser Situation, die Kreativität von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Die Therapeutinnen der Heiligenfeld Klinik in Waldmünchen, Judith Hofmann und Alicia Schulmeyer, initiierten ein kreatives Gemeinschaftsprojekt für mehrere Wochen mit unseren jugendlichen Patient*innen.
Im Rahmen der Therapieveranstaltung „Soziale Kompetenz“ hatten die Jugendlichen die Aufgabe, eine leere Wand im Treppenhaus der Klinik eigenverantwortlich zu gestalten. Ein grober Rahmen wurde vorgegeben, der ihnen ausreichend Orientierung und Halt geben sollte, sodass sie sich kreativ ausdrücken konnten.
Gemeinsam einigten sich die Jugendlichen auf das Motiv einer Welle: entlang der Wand, über der Treppe, mit einem Übergang zu einem Baum.
Auch neu angereisten Patient*innen wurden integriert und konnten beim Projekt mitgestalten.
Je nach Interesse und Fähigkeiten wurden die Aufgaben verteilt. Der gleiche Vorgang wiederholte sich über mehrere Therapiestunden.
Die Therapeutinnen reflektierten die Schritte des Projekts. Berücksichtigt wurden dabei die jeweiligen Bedürfnisse und die Gruppendynamik. Die Jugendlichen hatten neben dem therapeutischen Effekt viel Spaß bei dieser Aufgabe. Mit Begeisterung haben sie am Projekt mitgearbeitet und wählten am Ende des kreativen Gestaltungsprozesses einen passenden Titel: „Wenn dich eine Welle überrollt, bleib‘ standhaft wie ein Baum.“