Depressionen
Symptome und Ursachen
Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit. Alle Altersgruppen, alle Geschlechter und sozialen Schichten sind betroffen. Seit vielen Jahren gibt es intensive Bemühungen, das Thema „psychische Gesundheit“ stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, durchaus mit Erfolg. Es gibt eine stärkere Bewusstheit für psychische Belastungen und dafür, die mentalen Abwehrkräfte – die psychische Resilienz – zu festigen. Trotzdem besteht leider noch immer ein Mangel an Wissen und kursieren falsche Behauptungen darüber, was eine Depression kennzeichnet und wie sie entsteht.
Nahezu jeder zweite ist direkt oder indirekt von Depressionen betroffen.
warten Betroffene im Schnitt, bis sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Die meisten depressiven Erkrankungen lassen sich wirksam behandeln.
Wie definiert man „Depression"?
Zunächst einmal gibt es nicht die eine depressive Erkrankung. Vielmehr existiert eine ganze Reihe unterschiedlicher Formen. Gemeinsam ist allen, dass in erster Linie die Stimmung der Betroffenen beeinträchtigt ist. Sie ist niedergedrückt, begleitet von Traurigkeit und dem Gefühl, nicht gut genug zu sein, nichts zustande zu bringen. Da die Veränderung der Stimmungslage das Hauptmerkmal einer Depression ist, gehört sie zur Gruppe der sog. affektiven Erkrankungen (Affekt vom lateinischen afficere, was so viel bedeutet wie „in eine Stimmung versetzen“ bzw. „stimmen“).
Symptome einer Depression
Hauptsymptome
- Verlust an Freude
- Verringertes Interesse an Aktivitäten
- Mangel an Antrieb
- Schnelle Ermüdbarkeit
Nebensymptome
Ausprägungen einer Depression
Je nachdem, wie viele der genannten Beschwerden gleichzeitig vorhanden sind, wird zwischen einer leichten, mittelgradigen und schweren Depression unterschieden. Nicht alle Betroffenen zeigen die gleichen Symptome. Das macht es manchmal nicht einfach, eine Depression zu erkennen. Gerade in hausärztlichen Praxen bleibt etwa die Hälfte depressiver Erkrankungen unentdeckt. Aufklärungsarbeit ist deshalb besonders wichtig!
Wie fühlt sich eine Depression an?
Wer an einer Depression erkrankt ist, spürt dies in allen Bereichen: im Denken, Fühlen und Handeln, in der Beziehung zu sich selbst und im Umgang mit anderen Menschen. Viele berichten davon, den Kontakt verloren zu haben, zu dem, was ihnen bisher Freude bereitet hat, zu sich selbst und zu nahestehenden Personen. Man fühlt sich innerlich leer, wie blockiert, kraft- und hoffnungslos. Alles ist unglaublich anstrengend, selbst alltägliche Kleinigkeiten, die normalerweise im Handumdrehen erledigt wären. Schuldgefühle und eine tiefe Traurigkeit belasten Betroffene enorm, wobei sie häufig gar nicht in Worte fassen können, worüber sie so traurig sind.
Auf der körperlichen Ebene kann es zu Schmerz und Druckgefühlen im Brust- oder Bauchraum kommen, zu fehlendem Appetit und zu einer deutlich verminderten oder gänzlich verschwundenen Libido. Vielleicht kann man das Erleben während einer depressiven Episode am ehesten mit einer schweren Last beschreiben, die einen komplett niederdrückt, von der man nicht weiß, wie man sie wieder loswerden kann. Und manchmal ist diese Schwere so unaushaltbar, dass man am liebsten nicht mehr leben möchte.
Anzeichen einer Depression
„Wer mehrere der oben Obwohl – wie weiter oben beschrieben – viele Symptome auf eine depressive Erkrankung hinweisen können, ist es anfangs nicht leicht, eine Depression zu erkennen. Denn jedes Anzeichen kann im Prinzip auch andere Ursachen haben. Jeder schläft mal schlecht, jeder ist mal erschöpft, hat Magenbeschwerden oder ein „angeknackstes“ Selbstvertrauen. Diese Beschwerden einer Depression zuzuordnen, braucht das erforderliche Wissen bei den Betroffenen, ebenso wie auch die Bereitschaft, sich einzugestehen, dass etwas nicht stimmt. Leider gelten psychische Erkrankungen teilweise noch immer als Ausdruck von Schwäche und tragen den „Selbst-schuld“-Stempel. Entsprechend schwer fällt es Betroffenen oftmals, sich Hilfe zu suchen.
Dr. med. Hans-Peter Selmaier
Chefarzt der Parkklinik Heiligenfeld und stellv. Ärztlicher Direktor
Dr. med. Hans-Peter Selmaier
Chefarzt der Parkklinik Heiligenfeld und stellv. Ärztlicher Direktor
Folgende Symptome können erste Anzeichen einer Depression darstellen
- Stimmungsschwankungen
- Angstzustände und Reizbarkeit
- Mangelnde Energie
- Lustlosigkeit
- Fehlender Appetit
- Schlafprobleme
- Kopfschmerzen und Magenprobleme
Depressionen erkennen
Im ärztlich-therapeutischen Bereich werden – ergänzend zu einem ausführlichen Gespräch – häufig Fragebogen verwendet, um die Diagnose „Depression“ zu stellen. Unser Online-Test, den Sie für eine schnelle Einschätzung nutzen können, ist an diese wissenschaftlich fundierten Selbstbeurteilungen angelehnt.
Ursachen einer Depression
Depressionen haben nicht die eine Ursache. Stattdessen wird von einer Kombination unterschiedlicher Faktoren und Einflüsse ausgegangen. Hierzu gehören neben einer genetischen Komponente biografische Belastungen, körperliche Stressoren und psychosoziale Konflikte. Dieses sogenannte integrative Erklärungsmodell sagt vereinfacht Folgendes aus: Wer an einer Depression erkrankt, besitzt eine genetische Veranlagung dazu. Diese Anlage alleine führt jedoch nicht zwangsläufig zur Erkrankung. Erst, wenn biografische Belastungen hinzukommen – dies können frühe Verlusterlebnisse, Vernachlässigung oder Traumata sein, genauso wie der Verlust des Arbeitsplatzes oder massive Kränkungen im Job – steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Krankheitsepisode deutlich an.
Neben den Risikofaktoren gibt es gleichzeitig auch solche, die vor einer Depression schützen können. Liebevolle Bezugspersonen, zu denen eine sichere Bindung besteht, können auch bei einer genetischen Veranlagung dafür sorgen, dass die Erkrankungswahrscheinlichkeit deutlich zurückgeht. Generell gilt eine verlässliche und stabile soziale Einbindung als wesentlicher Resilienzfaktor.
Letztlich ist die Entstehung einer Depression also immer auf ein Zusammenwirken verschiedener Faktoren zurückzuführen. Und je nach Behandlungsansatz – psychotherapeutisch und/oder medikamentös – werden die Einflüsse unterschiedlich gewichtet. Gleichzeitig hat sich auch in der Behandlung das integrative Verständnis weitgehend durchgesetzt. Das bedeutet, dass häufig eine Kombination etwa aus einer antidepressiv wirkenden Medikation und Psychotherapie eingesetzt wird. Diese Form der Behandlung hat sich als sehr wirkungsvoll erwiesen.
Depressionen behandeln
In unseren Heiligenfeld Kliniken behandeln wir Patientinnen und Patienten mit Depressionen. Unser therapeutisches Konzept basiert auf jahrzehntelanger Erfahrung in der Psychosomatik und betrachtet den Menschen in seiner Gesamtheit. Dabei arbeiten wir leitlinienorientiert und ganzheitlich und unterstützen sie bei ihrem Heilungsprozess.
Wir sind für Sie da!
Unser Patientenservice Aufnahme beantwortet Ihre Fragen. Rufen Sie uns an unter folgender Telefonnummer:
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