Depressionen
Behandlung und Therapie – Mit Zuversicht zurück ins Leben
In den Heiligenfeld Kliniken sind wir spezialisiert auf die ganzheitliche Behandlung von Depressionen – mit einzigartigen Therapiekonzepten.
Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, und Jahrzehnte der Forschung haben wirksame Behandlungen hervorgebracht: verschiedene psychotherapeutische Ansätze und Medikamente mit antidepressiver Wirkung. Am allerwichtigsten ist eine möglichst frühzeitige Diagnose und die Bereitschaft, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Die psychotherapeutische Behandlung von Depressionen
Es gibt eine Vielzahl psychotherapeutischer Verfahren, darunter neuere Ansätze und solche, die bereits seit Langem auf ihre Wirksamkeit hin erforscht werden. Von Seiten der Krankenkassen sind in Deutschland drei verschiedene Therapieschulen anerkannt: die psychodynamischen Verfahren, die Verhaltenstherapie und seit Kurzem auch die Systemische Therapie.
(Kognitive) Verhaltenstherapie
Für die Behandlung depressiver Erkrankungen hat sich insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie als wirksam erwiesen. Bei Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, geht man davon aus, dass vor allem negative Gedanken und Überzeugungen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung spielen, bezogen auf die eigene Person („Mir gelingt nichts“, „Ich bin wertlos“ usw.), auf andere Menschen bzw. die Umwelt („Wenn ich Hilfe brauche, lassen mich alle im Stich“; „Alle finden mich nervig“ usw.) und auf die Zukunft („Ich werde bestimmt niemals Erfolg im Beruf haben“; „Bestimmt bleibe ich immer alleine“ usw.). Diese negativen Überzeugungen zu verändern ist das Ziel der kognitiven Verhaltenstherapie. Die verzerrten, pessimistischen und dysfunktionalen Denkmuster sind der Auslöser für negative Emotionen und Verhaltensmuster, die Betroffene in eine depressive Spirale führen und darin festhalten. Durch die Verhaltenstherapie sollen die Verzerrungen im Denken bewusstgemacht, mit der Realität abgeglichen und durch angemessenere, differenziertere und letztlich hilfreichere Gedanken ersetzt werden. Parallel dazu wird auf der Ebene des sichtbaren Verhaltens gearbeitet: Förderung der sozialen Kompetenz, Aktivitätenaufbau („Was tut gut?“), Tagesstruktur usw. Bei leichten und mittelschweren Depressionen hat sich diese Therapieform als überaus wirkungsvoll erwiesen.
Psychodynamische (tiefenpsychologische) Verfahren
Basierend auf den Überlegungen Sigmund Freuds, des „Urvaters der Psychoanalyse“, gehen die psychodynamischen Therapieverfahren davon aus, dass es im Menschen unbewusste Kräfte und Mechanismen gibt, die einen wesentlichen Einfluss auf sein Verhalten und Erleben haben. Das Bild eines Eisbergs, dessen aus dem Meer ragende Spitze nur einen Bruchteil seiner gesamten Größe ausmacht, ist ein weit verbreitetes Symbol für die tiefenpsychologische Betrachtungsweise. Wir sehen lediglich die Spitze, als Bild für das, was uns tatsächlich bewusst ist; der allergrößte Teil jedoch liegt im Verborgenen. Ziel der analytischen Psychotherapie ist es, diese unbewussten Bereiche „ans Licht“ zu bringen.
Frühe Beziehungserfahrungen spielen in der Psychoanalyse eine zentrale Rolle. Die Grundidee lautet, dass jeder Mensch über sein Leben hinweg mit unterschiedlichen Entwicklungsaufgaben konfrontiert ist, die es zu bewältigen gilt. Klassischerweise gehört hierzu etwa das Bedürfnis nach Eigenständigkeit und Ablösung bei gleichzeitigem Wunsch nach Sicherheit und Schutz.
Systemische Therapie
In der Systemischen Therapie betrachtet man eine psychische Erkrankung nicht als alleinige Störung der oder des Betroffenen, sondern in einem größeren, sozialen – oder eben systemischen – Zusammenhang. Eine Depression, eine Zwangs- oder Angsterkrankung beispielsweise wird als Ausdruck gestörter Beziehungs-, Interaktions- und Kommunikationsmuster etwa in einer Familie verstanden. Dies bildete auch den Ausgangspunkt für die Systemische Therapie, wobei heute nicht nur Familien, sondern sämtliche sozialen Beziehungsnetze betrachtet werden können. Die Idee dahinter lautet: Wenn ein System für die Entstehung und Aufrechterhaltung einer Störung verantwortlich ist, liegt in ihm auch die Möglichkeit für Veränderung.
Wann kommt welche Therapie bei Depressionen zum Einsatz?
Leichte und mittelschwere depressive Episoden lassen sich psychotherapeutisch sehr gut behandeln. Wissenschaftlich kontrollierte Studien sprechen für eine ähnlich hohe Wirksamkeit, wie sie durch den Einsatz antidepressiver Medikamente erreicht wird. Bei schweren depressiven Episoden, die auch mit psychotischen Symptomen einhergehen können, betonen die Behandlungsleitlinien die Wichtigkeit der Pharmakotherapie. Bei mittelgradigen Depressionen sollte eine Kombinationsbehandlung zumindest erwogen werden.
Die pharmakoligische Behandlung von Depressionen
Medikamente mit antidepressiver Wirkung gibt es bereits seit mehr als 65 Jahren. Heute existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Substanzen, die – vereinfacht gesprochen – die Kommunikation zwischen den Nervenzellen des Gehirns beeinflussen und auf diese Weise für ein Nachlassen der depressiven Symptome sorgen. Erwiesenermaßen zeigt sich eine erste spürbare Wirkung bereits nach einer bis zwei Wochen. Um jedoch einen stabilen und langanhaltenden Effekt zu erzielen, muss die Einnahme bei ausreichender Dosierung über mehrere Wochen erfolgen.
Die Entscheidung für eine antidepressive Medikation sollte stets im Konsens getroffen werden, unter Berücksichtigung und Abwägung der erwünschten und unerwünschten Wirkungen. Manche Antidepressiva haben einen eher antriebssteigernden, andere einen eher motorisch dämpfenden Effekt. Dies ist sinnvoll, da es bei Depressionen sowohl zu körperlicher Unruhe als auch zu einer motorischen Hemmung kommen kann.
Wirkungsweise von Antidepressiva
Allen antidepressiv wirkenden Medikamenten gemeinsam ist eine stimmungsaufhellende Wirkung. Gleichzeitig hat jede Substanzgruppe auch mehr oder weniger unterschiedliche Nebenwirkungen, die es bei der Entscheidung für oder gegen ein spezielles Präparat zu berücksichtigen gilt. Darüber hinaus spielen auch andere Faktoren eine Rolle:
Antidepressiva oder Psychotherapie?
Gerade bei leichten Depressionen sollte, was den Einsatz von Medikamenten angeht, abwartend vorgegangen und eine psychotherapeutische Behandlung als Mittel der 1. Wahl betrachtet werden. Psychotherapie unterscheidet sich von Pharmakotherapie insbesondere dadurch, dass Patientinnen und Patienten aktiv an der Linderung ihrer Beschwerden mitarbeiten, was sich positiv auf die Selbstwahrnehmung und auf das Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit auswirken kann. Auf der anderen Seite sind Psychotherapieplätze häufig schwer zu bekommen und mit langen Wartezeiten verbunden. Beide Behandlungsansätze haben somit ihre jeweiligen Vor- und Nachteile.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten bei Depressionen
Körperliche Aktivität und Sport
Körperliche Aktivität und Sport gehören unbedingt zur Therapie dazu; denn körperliche Aktivität und Sport haben nachweislich einen antidepressiven Effekt.
Lichttherapie
Die sogenannte Lichttherapie, bei der mit einer starken Lichtquelle gearbeitet wird, hat sich vor allem bei den saisonal bedingten depressiven Episoden als hilfreich erwiesen, also für Betroffene, deren Stimmungsverschlechterung mit den dunklen Herbst- und Wintermonaten in Zusammenhang gebracht werden kann.
Therapeutischer Schlafentzug (Wachtherapie)
Depressionen gehen oft mit Schlafstörungen einher. Ein therapeutischer Schlafentzug kann zu einer abrupten Besserung der Stimmung und des Antriebs führen.
Wie werden Depressionen in den Heiligenfeld Kliniken behandelt?
In unseren Kliniken profitieren Patientinnen und Patienten mit depressiven Erkrankungen seit über 30 Jahren von einem ganzheitlichen Therapieangebot. Neben der fundierten und leitlinienorientierten Behandlung mit psychodynamischem Schwerpunkt bieten wir ein breites Spektrum unterschiedlichster – sogenannter kreativtherapeutischer – Verfahren:
• Körpertherapie
• Kunsttherapie
• Musiktherapie
• Naturtherapie
• und vieles mehr
Sven Steffes-Holländer
Ärztlicher Direktor der Heiligenfeld Kliniken und Chefarzt der Heiligenfeld Klinik Berlin
Sven Steffes-Holländer
Ärztlicher Direktor der Heiligenfeld Kliniken und Chefarzt der Heiligenfeld Klinik Berlin
Mit Zuversicht zurück ins Leben
Gerade bei Depressionen geht es darum, Betroffene wieder in Kontakt mit ihrer Energie und Lebensfreude zu bringen, Perspektiven aufzuzeigen und Ressourcen (wieder) zu entdecken. Dazu trägt die Lage unserer Kliniken „mitten im Grünen“ genauso bei wie die wohltuende Balance zwischen Therapie und Freiraum.
Unseren Patientinnen und Patienten geben wir die Möglichkeit, der Depressionen „auf den Grund zu gehen“. Methoden der Achtsamkeit, die seit einigen Jahren vermehrt Einzug in die Psychotherapie gefunden haben, bieten wir bereits seit unserer Gründung an, als festes Element unseres Behandlungsplans. Wird eine psychopharmakologische Begleittherapie benötigt, setzen wir diese ebenfalls leitliniengerecht unter enger ärztlicher Betreuung um.
Häufige Fragen zum Thema Depression
Wie lange dauert die Behandlung von Depressionen in den Heiligenfeld Kliniken?
Eine umfassende stationäre Psychotherapie dauert durchschnittlich mindestens sechs bis acht Wochen. Dieser Zeitraum erlaubt es, sich ins Therapiesetting einzufinden und sich mit ausreichendem Abstand vom privaten und beruflichen Umfeld auf die eigene Genesung zu konzentrieren. Wie lange die tatsächliche Behandlungszeit im Einzelfall dauert, ist natürlich sehr individuell.
Kann man einem depressiven Rückfall vorbeugen?
Dass nach einer erstmaligen Krankheitsepisode weitere Phasen folgen, ist leider keine Seltenheit. Bei etwas mehr als der Hälfte aller Betroffenen kommt es im Verlauf zu einer Wiedererkrankung, einem sogenannten Rezidiv. Gibt es Möglichkeiten, dem vorzubeugen?
Ja, die gibt es! Neben der Fortführung der psychotherapeutischen und medikamentösen Behandlung über einen längeren Zeitraum können auch eigene Aktivitäten wesentlich dazu beitragen, das Risiko für eine erneute depressive Episode zu reduzieren. Bewegung und Sport gehören dazu, ebenso wie eine gesunde, ausgewogene Ernährung, wohltuender Kontakt zu anderen Menschen und ein gesundes Schlafverhalten. Außerdem ist es wichtig, die persönlichen Warnzeichen zu kennen, die auf eine verstärkte Belastung hinweisen und eine erneute depressive Episode ankündigen können:
• Unwohlsein, Erschöpfung, Konzentrationsstörungen
• Neigung zum sozialen Rückzug
• Schlafstörungen
• Grübelneigung
• Angstgefühle
• Überforderungserleben
• verringerte Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit
Die Frühwarnzeichen ernst zu nehmen ist ein wesentlicher Schritt! In einer solchen Situation kann auch ein Krisenplan sehr nützlich sein, auf dem gezielte Aktivitäten und Ansprechpersonen vermerkt sind. Hier rasch aktiv zu werden hilft dabei, der erneuten Abwärtsspirale entgegenzuwirken.
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