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Angststörungen

Behandlung und Therapie – Mutig in die Zukunft, Angstfrei leben

In den Heiligenfeld Kliniken sind wir spezialisiert auf die ganzheitliche Behandlung von Angststörungen – mit einzigartigen Therapiekonzepten.

Angststörungen bilden die größte Gruppe psychischer Erkrankungen in der Bevölkerung und sind noch häufiger als Depressionen. Etwa 13 Prozent aller Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens mindestens einmal an einer Angststörung. Oft vergehen viele Jahre, bevor sich Betroffene Hilfe suchen, obwohl ihr Alltag durch die Erkrankung massiv beeinträchtigt sein kann.

Wann sollte man wegen einer Angststörung in Therapie?

Kurz gesagt: Je früher, desto besser! Angststörungen, die lange unbehandelt bleiben, beeinträchtigen den Alltag der Betroffenen enorm. Es kommt zu ausgeprägtem Vermeidungsverhalten und zu einer massiven Einschränkung der freien Lebensgestaltung. Häufig treten auch Folgeprobleme auf, in dem Versuch, die Angst selbst in den Griff zu bekommen, etwa verstärkter Alkohol- und Medikamentenkonsum oder weitere psychische Erkrankungen wie Depressionen oder somatoforme Störungen.

Werden Angststörungen nicht behandelt, besteht ein hohes Chronifizierungsrisiko. Deswegen gilt: Wenn Sie an einer Angststörung leiden oder vermuten, dass dies der Fall sein könnte, dann sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, nehmen Sie Kontakt zu einer psychotherapeutischen Praxis auf und schildern Sie Ihre Beschwerden. Angststörungen sind gut behandelbar. Nachfolgend erfahren Sie mehr darüber, welche Therapiemethoden es gibt und wie wir Angsterkrankungen in unseren Kliniken behandeln.

Wie werden Angststörungen behandelt?

Angsterkrankungen können psychotherapeutisch und medikamentös behandelt werden.

Psychotherapeutische Behandlung

Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Psychotherapieformen. Für die Behandlung von Angststörungen hat sich die kognitive Verhaltenstherapie als besonders wirksam herausgestellt. Bei diesem Verfahren werden Betroffene kontrolliert und schrittweise mit den angstauslösenden Situationen konfrontiert. Auftretende Gedanken, die in der Regel übertrieben sind (Stichwort „Katastrophengedanken“) werden analysiert und auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft. Die Patientin bzw. der Patient macht die Erfahrung, dass die Angst sich nicht ins Unendliche steigert, sondern nach einiger Zeit nachlässt. Letztlich geht es bei der kognitiven Verhaltenstherapie – kurz KVT – darum, Betroffenen ihre gedanklichen Verzerrungen und Fehleinschätzungen vor Augen zu führen und diese durch realitätsnähere Einstellungen zu ersetzen. Positive Erfahrungen („Die Angst lässt nach und bringt mich nicht um“) und Übungen zur Stressregulation (Entspannungsverfahren, Methoden der Achtsamkeit usw.) komplettieren diesen therapeutischen Ansatz.

Medikamentöse Behandlung

Auch Medikamente kommen für die Behandlung von Angststörungen zum Einsatz. Die höchste Wirksamkeit konnte in Untersuchungen für die Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) bzw. Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) nachgewiesen werden. Es handelt sich dabei um Wirkstoffe, die einen Einfluss auf die Kommunikation der Nervenzellen haben. Die sogenannten Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin spielen im zentralen Nervensystem und bei einer Vielzahl psychischer Erkrankungen eine wesentliche Rolle. Durch die medikamentöse Therapie wird – vereinfacht gesagt – eine erhöhte Konzentration dieser Transmitter angestrebt, was dann wiederum Einfluss auf die Kommunikation der Nervenzellen hat.

Als am vielversprechendsten für die nachhaltige Linderung von Angsterkrankungen hat sich eine Kombination aus beiden Ansätzen – also Psychotherapie und Pharmakotherapie – herausgestellt.

Was kann man selbst tun?

Wer an einer Angststörung leidet, sollte sich schnellstmöglich professionelle Hilfe suchen.
Doch es gibt auch Möglichkeiten, im persönlichen Alltag etwas gegen die Angst zu tun.

Körperliche Bewegung

Körperliche Bewegung, Sport und Aktivitäten im Freien haben in vielerlei Hinsicht einen positiven Einfluss auf unser psychisches und körperliches Wohlbefinden. Sie unterstützen den Stressabbau, stärken das Herz-Kreislauf-System, fördern die Körperwahrnehmung und das Selbstwirksamkeitserleben.  

Entspannungsverfahren

Entspannungsverfahren sind ein häufiger Bestandteil einer ganzheitlichen psychotherapeutischen Begleitung, können selbstverständlich aber auch außerhalb des therapeutischen Settings ausprobiert werden. Die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson ist die wohl bekannteste Methode, aber auch Autogenes Training oder Qigong sind gut geeignet, um das Stresserleben zu senken und sich von der Angst zu distanzieren.

Widerstehen Sie dem Vermeidungsverhalten!

Wer an einer Angststörung leidet, zieht sich häufig zurück und vermeidet angstauslösende Situationen und Orte – mit der Konsequenz, dass der eigene Handlungsspielraum immer kleiner wird. Das Gegenteil sollte man tun: Widerstehen Sie dem Vermeidungsverhalten so gut wie möglich, und machen Sie auf diese Weise die Erfahrung, dass die Angst unbegründet ist.

Teilen Sie sich mit! ​

Häufig spielt Scham eine große Rolle dabei, die Beschwerden für sich zu behalten und so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Gleichzeitig ist es der wichtigste Schritt zur Bewältigung der Angststörung, sich anzuvertrauen und Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Wie behandeln wir Angststörungen in unseren Kliniken?

Egal ob es sich um eine Panikstörung, eine soziale Phobie oder eine generalisierte Angststörung handelt: Unsere jahrzehntelange Erfahrung und das breite Ausbildungsspektrum unserer Therapeutinnen und Therapeuten erlauben es uns, unseren Patientinnen und Patienten eine umfassende und ganzheitliche Therapie anzubieten. Dabei stehen psychoedukative, erlebnis- und beziehungsorientierte Aspekte im Gleichgewicht.

Psychoedukation

Psychoedukation bedeutet die Vermittlung von Informationen zu den möglichen Ursachen, Auslösern, aufrechterhaltenden Bedingungen und Behandlungsmöglichkeiten von Angststörungen. Dies ist ein wesentlicher Teil jeder Psychotherapie. Die Informationen helfen den Betroffenen dabei, die Mechanismen hinter ihrem Angsterleben ebenso zu verstehen wie auch die Notwendigkeit bspw. der Konfrontation mit den Angstauslösern. Damit eine Behandlung wirken kann, braucht es die Bereitschaft, sich auch mit unangenehmen Gefühlen auseinanderzusetzen. Die Psychoedukation soll dazu beitragen, diese Hemmschwelle zu senken.

Das Erleben zählt!

Eine wirksame Psychotherapie braucht neben der Vermittlung von Informationen die Auseinandersetzung mit der Gefühlsebene. Oder anders formuliert: Das Erleben zählt! Für die Behandlung von Angststörungen heißt das, dass sich Betroffene – unterstützt und ermutigt durch die therapeutische Begleitung – mit ihrer Angst und den zugehörigen Gedanken und Gefühlen konfrontieren. Im Rahmen der stationären Behandlung kann dies auf die verschiedensten Weisen geschehen, natürlich auch abhängig von der vorliegenden Angsterkrankung. Leidet jemand an einer sozialen Phobie, dann ist bereits die Entscheidung für einen Klinikaufenthalt eine große Überwindung. Gleichzeitig ist das gruppentherapeutischen Setting ein ideales Konfrontations- und Übungsfeld für die Überwindung der Phobie. Weiterhin können durch die sogenannten kreativtherapeutischen Angebote in unserer Klinik (u. a. die Kunsttherapie, Tanztherapie, Aggressionsgruppe usw.) auch Prozesse angestoßen werden, mit denen die Patientinnen und Patienten der Ursache ihrer Angst näherkommen.

Vertrauensvolle Beziehung

Eine vertrauensvolle Beziehung ist für die therapeutische Arbeit essenziell. Die Auseinandersetzung mit schmerzhaften Erinnerungen und belastenden Gefühlen braucht die sichere Anbindung an ein Gegenüber, das da ist und begleitet. Gerade in der Bewältigung von Ängsten besteht zunächst eine enorme Hürde, sich zu öffnen, die Katastrophengedanken auszusprechen und die Angst wirklich anzuschauen. Dies ist jedoch für den therapeutischen Prozess unverzichtbar. In unseren Kliniken bildet die Gemeinschaft aus Therapeutinnen bzw. Therapeuten und Mitpatientinnen bzw. -patienten ein tragendes Beziehungsnetz. Durch das gegenseitige Verständnis, die Bestärkung untereinander und das persönliche Wachstum durch die Therapie können Ängste bewältigt werden.

Unser therapeutisches Ziel

Unser wesentliches therapeutisches Ziel besteht darin, unseren Patientinnen und Patienten zu einem angstfreien Alltag zu verhelfen. Damit das möglich wird, spielen bei uns neben den gerade genannten Therapieinhalten auch Entspannungstechniken und Achtsamkeitsverfahren eine wichtige Rolle. Wem es gelingt, zu seinen Ängsten eine Distanz einzunehmen, wer seinen Stress regulieren kann und sich selbst als handlungsfähig erlebt, kann im Anschluss an den Klinikaufenthalt gestärkt weitergehen.

Picture of Dr. med. Hans-Peter Selmaier

Dr. med. Hans-Peter Selmaier

Chefarzt der Parkklinik Heiligenfeld und stellv. Ärztlicher Direktor

Picture of Dr. med. Hans-Peter Selmaier

Dr. med. Hans-Peter Selmaier

Chefarzt der Parkklinik Heiligenfeld und stellv. Ärztlicher Direktor

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