Mein Hund ist das Spiegelbild meiner Seele – Erfahrungsbericht tierbegleitete Therapie

Tierbegleitete_Therapie_ParkklinikSeit mehr als einem Jahr bieten wir in der Parkklinik Heiligenfeld tierbegleitete Therapie mit dem eigenen Haustier an. Das Behandlungskonzept der Psychotherapie mit Aufnahme des Tieres beinhaltet drei Bausteine. Zunächst erfolgt die Behandlung der Patienten nach dem bekannten und bewährten Klinikkonzept. Darüber hinaus kann das mitgebrachte Tier optional in die Therapie mit einbezogen werden. Somit finden ca. 2 bis 3 Einzelgespräche statt, bei denen auch die Tiere dabei sind. Während dieser Einzelgespräche analysiert eine Tierkommunikationstrainerin/Psychologin die Beziehung zwischen Mensch und Tier und reflektiert diese gemeinsam mit dem Tierhalter. Des Weiteren findet eine mehr-modulige Psychoedukative Gruppe “Beziehung und Kommunikation zwischen Mensch und Tier” statt.

Wir haben uns mit einem ehemaligen Patienten der Parkklinik Heiligenfeld unterhalten, der aktiv an unserem Programm zur tierbegleiteten Therapie teilgenommen hat. Er erzählt, wie ihm und seinem Hund Fellow die Therapieinhalte und die Zusammenarbeit mit der Hundetrainerin geholfen haben.

Was bedeutet Fellow für Sie?

Fellow ist englisch und heißt übersetzt Kumpel oder Gefährte, was er auch für mich ist. Der Name ist also Programm, auch für die Begleitung hier in Heiligenfeld.

Kumpel, Gefährte – das ist ja schon etwas ganz Enges, wenn man den Hund auch so benennt.

Er wurde so nach dem F-Wurf genannt und wir wollten seinen Namen auch nicht verändern. Die Bedeutung des Namens ist mir aber erst später bewusst geworden, als ich 2012 erstmalig erkrankt bin.

Wie unterstützt Fellow Sie hier bei Ihrer Therapie?

Schon allein die Tatsache, dass er dabei sein darf und eine seelische und mentale Stütze für mich ist, finde ich toll. Wenn es mir schlecht geht, dann ist es für mich eine Bereicherung, wenn ich nach Hause komme oder morgens aufwache und von Fellow begrüßt werde. Es ist sehr wichtig, dass er dabei ist, da er Freude ausstrahlt und seine feinen „Sensoren“ jede meiner Stimmungen fühlen.

Sie nehmen aktiv an der tierbegleiteten Therapie teil. Inwieweit profitieren Sie und Fellow davon?

Wir profitieren auf jeden Fall beide davon. Diese Form der Therapie ist ganz neu für mich. Hier lerne ich, wie ich in der Verbindung mit dem Hund wirke, wie ich meine seelische Verfassung auf den Hund projiziere. Fellow ist sozusagen das Spiegelbild meiner Seele. Ganz besonders war für mich die systemische Aufstellung mit dem Hund. Dabei wurden mir die 28 sogenannten Beschwichtigungsmerkmale, mit denen ein Hund kommuniziert, in Bildern aufgezeigt. Auch der Umgang mit dem Verlust des eigenen Haustieres wurde besprochen, was für mich sehr wichtig ist. Denn Fellow ist nun schon elf Jahre alt und irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, dass ich mich von ihm verabschieden muss.

Fühlen Sie sich hier kompetent begleitet?

Ja, absolut! Dadurch, dass eine Psychologin diesen Baustein „Beziehung, Kommunikation Mensch-Tier“ leitet. Zum anderen hat mir auch die Hundetrainerin geholfen, die ich hier auf eigene Kosten in Anspruch genommen habe. Mir war es ganz einfach wichtig zu lernen, welche Fehler ich vielleicht auch im Umgang mit Fellow mache und wie ich mit ihm nach außen hin wirke. Hier habe ich die Möglichkeit, darauf schauen zu lassen, und auch die Zeit dafür.

Und was hilft Ihnen in diesem Programm besonders?

Zum einen helfen mir die Themen, die ich gerade eben schon genannt habe, besonders. Zum anderen aber auch, dass die Theorie, die einem vermittelt wird, direkt mit dem Hund in die Praxis umgesetzt und eingeübt werden kann. Das alles gibt dieses tierpsychologische Angebot her. Wichtig sind auch die Einzelgespräche mit der Therapeutin und mit der Tierpsychologin, wobei der Hund auch dabei sein darf. Das finde ich sehr gut.

Wie unterstützt Fellow Sie denn zu Hause?

Eigentlich so wie hier, weil die Bindung relativ eng ist. Fellow ist Diabetiker und benötigt eine besondere Pflege. Das heißt, mein Plan zu Hause ist getaktet nach seinem Terminplan. Da großartig Freizeit zu haben, ist relativ schwierig. Dafür hat er mich aber zum Beispiel nach meinem Klinikaufenthalt im Jahr 2012 sehr unterstützt. Ich hatte sehr große Probleme, mit Menschen umzugehen und soziale Kontakte zu pflegen. Aber ein Hund muss nun einmal raus an die Luft. So hat Fellow mich wieder in Verbindung mit „außen“ gebracht. Er hat es geschafft, dass ich mich überwinde und wieder Kontakt zur Außenwelt aufnehme.

Würden Sie denn das Therapieangebot der Parkklinik Heiligenfeld weiterempfehlen?

Auf jeden Fall! So ein Angebot ist momentan glaube ich einzigartig. Die Therapie hier ist ein Rundum-Paket. Ich fühle mich sehr aufgehoben und sehr wohl und finde es ganz toll, dass es die Möglichkeit gibt, sein eigenes Haustier, ob Katze oder Hund, mit hierher in die Klinik zu nehmen.

Vielen Dank für das Gespräch!

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