Burnout Spätfolgen: Folgeerkrankungen und Therapie

Ein Burnout ist nicht zu unterschätzen. Oftmals haben Betroffene auch nach ihrer Genesung mit Folgen zu kämpfen, die sich erst Jahre später bemerkbar machen und ihr Leben erneut stark belastet. Erfahren Sie in diesem Artikel welche Burnout Spätfolgen es gibt und wie eine Therapie nachhaltig helfen kann.

Was ist ein Burnout?

Das Thema Burnout wird viel diskutiert. Es handelt sich dabei nicht um eine medizinische Diagnose, sondern um einen in der Gesellschaft immer mehr akzeptierten Überbegriff für einen schleichenden Prozess des Ungleichgewichts und der Erschöpfung. Zu den viel diskutierten gesellschaftlichen Ursachen gehören Überforderung – von innen und von außen – und mangelnde psychosoziale Kompetenz. Am Ende dieses Prozesses steht oft eine diagnostizierbare psychische Erkrankung.

Sind Spätfolgen und Langzeitfolgen das gleiche?

Nicht zu verwechseln sind die Spätfolgen einer Erkrankung von den Langzeitfolgen. Oftmals herrscht Verwirrung über die Bedeutung beider Begriffe, weshalb sie fälschlicherweise sogar synonym verwendet werden.

Langzeitfolgen sind Auswirkungen, die über einen längeren Zeitraum nach der Diagnose oder der Behandlung einer Erkrankung auftreten. Diese Folgen können Wochen, Monate oder sogar Jahre nach der akuten Phase der Krankheit andauern. Sie sind in der Regel das Ergebnis von Krankheitsschäden oder Nebenwirkungen einer Behandlung. Ein Beispiel für Langzeitfolgen können langfristige Herzprobleme als Folge eines schweren Herzinfarkts sein. 
Spätfolgen hingegen sind Folgen, die erst sehr viel später nach der akuten Phase einer Erkrankung auftreten. Diese können Monate oder sogar erst Jahrzehnte nach der Erkrankung auftreten und sind oft schwer vorhersehbar.

Welche Burnout Spätfolgen gibt es?

Eine der häufigsten Folgeerkrankungen eines Burnout ist die Depression. Zu ihren Hauptsymptomen gehören depressive Stimmung, Antriebsmangel, Interessenverlust, Freudlosigkeit und erhöhte Ermüdbarkeit. Keine andere psychische Erkrankung kommt so oft in der Bevölkerung vor: Sie ist zu einer Volkskrankheit geworden. Allein in Deutschland erkranken ca. 20 % aller Menschen in ihrem Leben einmal an einer Depression. Weitere typische Folgeerkrankungen eines Burnout sind Angsterkrankungen, meistens in Form von Panikreaktionen, Abhängigkeitserkrankungen oder somatoformen Störungen.

Die Abhängigkeit von Substanzen (Medikamente, Alkohol) oder Handlungen (Internet, Spiel) entsteht im Verlauf des Burnout-Prozesses aus dem mehr oder weniger bewussten Versuch, sich selbst zu helfen, sich zu betäuben oder abzulenken.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Burnout Spätfolgen?

Bei der Behandlung von Patienten, die an Burnout Spätfolgen leiden, steht zunächst die diagnostizierte psychische Erkrankung und der Wunsch nach schneller Symptomverbesserung im Vordergrund. Man möchte wieder Lebensfreude zurückgewinnen, Kraft tanken, wieder “der Alte” werden und möglichst schnell wieder leistungsfähig sein. Manchmal ist allerdings bereits eine Ahnung davon da, dass der Weg “zurück ins Hamsterrad” möglicherweise zu einem erneuten Zusammenbruch führen könnte.

Für eine erfolgreiche Behandlung ist es erforderlich, dass mit einem ganzheitlichen Ansatz, wie ihn die Heiligenfeld Kliniken entwickelt haben, nicht nur die Symptomatik, sondern auch der gesamte Burnout-Prozess erfasst wird. Dies geschieht am besten im Rahmen eines stationären Behandlung. Der Weg in die Klinik bringt oft allein durch den Ortswechsel eine schnelle Verbesserung der Symptome. Die Patienten erfahren Abstand vom Alltag und den dortigen Belastungen und Konfliktfeldern und müssen in der Klinik nicht länger die letzten Kraftreserven in die Aufrechterhaltung der eigenen Fassade investieren. Der Tagesablauf in der Klinik bietet eine äußere Struktur und Ordnung. Es geht durch die Termine voran, man wird wieder aktiver und die Stagnation wird schrittweise überwunden.

Schnell und mit Unterstützung der Mitpatienten aus der therapeutischen Gemeinschaft sind die meisten Patienten bereit, sich auch auf tiefere Fragestellungen hinter den seelischen Symptomen einzulassen und ihre Krise als echte Chance zu begreifen, um innezuhalten, sich über sich selbst und ihr Leben klarer zu werden und dem eigenen Leben eine neue Richtung zu geben. 

Zuletzt aktualisiert am 25.10.2023

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Die Behandlung von Burnout
in den Heiligenfeld Kliniken

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5 Antworten

  1. Hallo Frau Wittmann,

    vielen Dank für den gut und informativ geschriebenen Artikel.
    In meinem Bekanntenkreis gibt es ebenfalls 2 Burnout-Fälle. Man fühlt sich als Freund da leider sehr machtlos. Einer von ihnen lebt in der Nähe von Heiligenfeld. Ich werde also Ihre Veranstaltung im Mai 2014 vorschlagen.
    Weiterhin wird er sich sicherlich mal über das Therapieangebot der Parkklinik Heiligenfeld informieren, wenn ich ihm diesen Artikel zeige.
    VG
    Jürgen

  2. Vielen Dank für diesen Beitrag über Burnout. Interessant, dass die Depression die häufigste Folgeerkrankung eines Burnouts ist. Ich leide gerade an einem COVID Burnout und habe Angst, dass ich auch eine Depression bekommen könnte. Ich werde mich mal in einem Zentrum für Burnout informieren, was man dagegen tun kann.

    1. Sehr geehrter Nils E.,

      Wir freuen uns das der Blogbeitrag Ihnen gefallen hat. Wir bedauern Ihre aktuelle Situation inmitten der Corona-Krise. Wir hoffen auf schnelle Besserung und wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft.

      Ihr Team der Heiligenfeld Kliniken

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